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Texte sind eingebettet in Co-text. Dies gilt auch für die Jahreslosung 2016. 
Im Folgenden der Text Jesaja 66:1-14. Es handelt sich um eine Zusammenführung verschiedener Übersetzungen (Deutsch - Menge Bibel; English - New Living Translation) sowie exegetische und stilistische Ergänzungen (E. Wendland).
Ziel war, stilistisch primär eine Zuhörerschaft anzusprechen.
(Die kompakte poetische Natur des hebräischen Textes reflektiert die meisterhafte Kompetenz des Verfassers und lässt darauf schließen, dass der Text für eine mündliche Darbietung in Gegenwart einer Zuhörerschaft geschaffen wurde - dafür sprechen die relativ kurzen, gut gewogenen rhytmischen, bildhaften und einprägsamen Texteinheiten - E. Wendland).

 

1Dies ist es was Gott der Herr spricht:

»Der Himmel ist in der Tat mein Thron,

     und die Erde - der Schemel meiner Füße.

 

Könntet ihr mir einen Tempel dieser Qualität erbauen?

Könntet ihr so eine Ruhestätte errichten?

 

2    Meine Hände haben doch Himmel und Erde geschaffen,
             beides und alles darin gehört mir allein.

Das ist es, was ich, der HERR, gesprochen habe.«

2b »Ich werde segnen, die demütig und zerschlagenen          
             Geistes sind, all die Menschen,
             die in Ehrfurcht vor meinem Wort erzittern.

 

3    Aber all jene, die ihren eigenen gottlosen Wegen folgen -

        sich an ihren abscheulichen Sünden erfreuen,

sich darin sonnen -

       deren Opfer werden nicht angenommen sein! 

Wenn solch ein Mensch ein Rind schlachtet -
       es ist genauso wenig akzeptabel wie jemand,
                           der ein Menschenmörder ist.
  

Wenn solch ein Mensch ein ausgewähltes Lamm opfert -

       es ist genau so als ob er einem Hund das Genick

       bricht (=opfert)!  

Wenn solch ein Mensch ein Speiseopfer darbringt -

       er könnte genauso gut Schweineblut verwenden! 

Wenn solch ein Mensch Weihrauch als Duftopfer anzündet- 

       es ist so als würde er einen nichtigen Götzen

       verehren.

 

    Ich bin dabei ihnen großes Unheil auszuteilen -

       alles, wovor sie sich jemals in aller Welt gefürchtet haben.

 
Denn als ich sie rief -
       es kam keine Antwort.

  Als ich zu ihnen geredet habe -
       keiner hat auch nur im Geringsten zugehört.

Absichtlich haben sie getan, was böse ist in meinen Augen,
       und sich für das entschieden, was ich verabscheue.«

 5 Hört diese Botschaft des HERRN, alle, die ihr in Ehrfurcht        auf seine Worte achtet und ihnen gehorcht.

»Deine eigenen Leute hassen euch dafür, ja,
       sie verstoßen euch, weil ihr zu mir haltet.
 

 'Der HERR möge doch seine Herrlichkeit sichtbar werden          lassen!' lästern sie; 

 'Freut euch an ihm', sticheln sie,
       'damit wir eure Freude zu sehen bekommen!'

 Aber die so lästern und sticheln -
       sie sollen enttäuscht (oder: beschämt) werden.«


6    Horch! Was ist das Getöse in der Stadt?

Horch, was meint der schreckliche Lärm vom Tempel her!

Horch, es ist die Stimme des HERRN der Himmel,

      der seinen Feinden den gebührenden Lohn heimzahlt!  


7 Noch ehe die Wehen sich einstellten,
             ist Jerusalem Mutter geworden;
      ehe Geburtsschmerzen sie ankamen,
             ist sie eines Knaben genesen.

 

8    Wer hat so etwas je gehört?

      Wer dergleichen so etwas ungewöhnliches je gesehen?

  

Kann denn ein Land an einem einzigen Tag ins Dasein

gerufen oder ein Volk in einem Augenblick geboren

werden?  

Aber noch bevor Jerusalems Wehen beginnen,
sind alle ihre Kinder schon geboren und erwachsen.

 

9    »Sollte ich es bis zum Durchbruch des Mutterschoßes 
       kommen lassen,
dann aber die Geburt nicht zu Ende 
       führen?«;

       fragt der HERR, der Schöpfer.

»Nein! Wie sollte ich, der ich gebären lasse,
        die Geburt verhindern?« 

       Das ist, was der HERR, dein Gott spricht.  

 

10 Freuet euch mit Jerusalem und jubelt über sie,
        ihr alle, die ihr hört!
 

       

        Seid hocherfreut mit ihr, alle, die ihr sie liebt

  Seid fröhlich, ihr alle, die ihr jetzt um sie trauert.  


11Trinkt euch satt an den Segnungen Gottes,

        wie ein Säugling saugt an der Brust seiner Mutter

        und sich in Frieden sättigt.
 

12So spricht der HERR zu seinem Volk:  

 »Wisset wohl:
   ich werde Jerusalem einen Strom von Frieden
   und Wohlstand gewähren

Der Reichtum der Völker wird zu ihr hineinfließen
   wie ein nie versiegender Bach.

Ihre Kinder sollen an ihrer Brust gestillt,

   auf ihren Armen getragen

   und auf ihrem Schoß liebkost werden.


13   Ich werde euch trösten dort in Jerusalem,

         so wie eine Mutter ihr eigenes Kind tröstet.«

 


14 Wenn ihr diese Dinge geschehen seht -

         alle eure Herzen werden frohlocken,

         ihr werdet erblühen wie junges Grün!
 

      Jeder wird die Hand des HERRN sehen -

         eine Hand des Segnens über seine Diener,

         aber eine Hand des Zorns gegen seine Feinde.

 

 

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